Der Schmalspießer und das Schmaltier dürfen seit 01. Juni wieder bejagd werden. Geboren wurden Sie im Mai des Vorjahres. Sie sind nun ein Jahr alt und haben sich gerade von Ihrer Mutter abgekapselt. Sie ziehen einzeln durch die Wälder auf der Suche nach einen passende Hirschrudel. Der Rotwild Spießer hat einen charakteristischen rotbraunen Haselnusston und ist ca. 40-55 kg schwer. Ihr Geweih weißt noch keine Verästelungen auf, daher nennt man Sie Spießer. Diese Spieße beginnen im Winter mit der Entwicklung und sind im Mai ausgewachsen. Der Rothirsch schiebt in jedem Jahr ein neues Geweih. Die Spieße ragen in einem milden Winter und bei guter Veranlagung des Hirschen oftmals über die Lauscher (Ohren) des jungen Hirschen. Ist das Nahrungsangebot im Winter und Frühjahr gut im Wald, ist auch die Entwicklung des Gehörns gut. Junge Rothirsch Spießer ernähren sich im Frühjahr gerne von jungen Trieben, Blättern und Ästen. Auch Knospen, erste Kräuter Pilze, Gräser und Rinde von jungen Ästen gehören zu Ihrer vornehmsten Nahrung.
Durch Ihr Gehörn Wachstum benötigen Sie viele Nährstoffe. Dieser erhöhte Genuss an besonders guter Nahrung spiegelt sich dann auch ähnlich wie beim Maibock in der Qualität des Fleisches wieder.
Da Hirsche sehr soziale Tiere sind, und immer im Rudel unterwegs sind, ist die Jagd auf Rotwild nicht einfach. Ein Schuss in ein Rudel hinein hat zur Folge, das dieses Rudel auf und davon eilt
und einen neuen Einstand, meist Kilometerweit weg sucht.
Rotwild hat besonders gut ausgeprägte Sinne. Riecht den Menschen zum Beispiel bereits auf einige Hundert Meter wenn der Wind gut steht. Auch hört Rotwild sehr gut. Daher ist die Jagd auf Schmalspießer eine sehr wichtige Jagd, um die Population des Rotwildes im Zaume zu halten. Das Rotwild hat in Mitteleuropa und besonders in unserer Region keine natürlichen Feinde. Kein Wolf, kein Luchs ist mehr da und auch große Raubvögel sind recht selten geworden. Da der Schmalspießer anfangs alleine unterwegs ist, ist er gut zu bejagen. Die unteren Jagdbehörden der Kreisverwaltungen regeln die Abschuss Pläne und beobachten die Populationen.
Rotwild kann immense forstwirtschaftliche Schäden verursachen. Den Jägern und Revierinhabern in Rotwild Kerngebieten kommt daher eine besondere Rolle zu Gute. Die Jäger müssen mit viel Sorgfalt,
Hege und Pflege die Jagd auf Rotwild durchführen. Als Jäger und Küchenchef freue ich mich natürlich über jeden Abschuss, der den Weg in unsere Küche findet. Es ist mir immer wieder eine Freude,
dieses zarte tief rote Fleisch zu bearbeiten und schließlich zuzubereiten.